Die Gesichter der Everding-Akademie: Rike Everding

Wer steckt eigentlich hinter der Everding-Akademie? Und was hat es mit der Akademie in Herrsching auf sich? In den kommenden Wochen möchten wir genau dieses Fragen beantworten und uns in Form von Interviews vorstellen. Den Anfang macht hierbei Rike Everding. Die Gründerin und Namensgeberin der Everding-Akademie.

Rike Everding Herrsching

Warum hast Du die Everding-Akademie gegründet?

Ich habe über 20 Jahre Erfahrung im Vertriebsmanagement in der Konsumgüterindustrie. Dabei habe ich viel über unser Konsumverhalten sinniert. Viele Gespräche mit Freunden haben immer wieder die gleichen Gedankengänge gezeigt: Vielen fehlt der Sinn, man befand sich in einem Hamsterrad und immer wieder trat die Frage auf: Welche Welt wollen wir eigentlich unseren Kindeskindern hinterlassen? So ging es mir auch.

Meine Liebe zur klassischen Musik war es letztlich, die mich auf die Gründungsidee brachte. Das Zusammenwirken von Orchester, Solisten und Dirigenten haben mich stark fasziniert: Virtuoses führen, die Begeisterung, mit allen Beteiligten eine gemeinsame Vision umzusetzen! Ich bin überzeugt, dass es essentiell ist, alternative Wirtschaftsmodelle zu etablieren, die ökonomisch agieren und gleichzeitig zum sozialen Erhalt der Wirtschaft beitragen.

So entstand die Idee, eine Akademie zu gründen, die lehrt, ökonomisch wertvolle Geschäftsmodelle zu entwickeln, in denen das Wohl von Menschen und Umwelt wieder primäres Ziel ist. Wesentliche Elemente darin sind Menschenwürde, ökologische Nachhaltigkeit, Solidarität und demokratische Mitbestimmung.

 

Warum hast Du Dich dazu entschieden die Akademie im Starnberger Land zu gründen?

Ich lebe selbst in der Gegend liebe die wunderbare Natur um die Seen herum. Gleichzeitig bin ich begeistert von der innovativen Wirtschaftskraft dieser Region und möchte einen Teil dazu beitragen.

Durch die abwechslungsreiche Natur können wir die Vorlesungen an verschieden Orten rund um die Seen halten, um einen Perspektivenwechsel zu erreichen. Eine Vorlesung wird z.B.  mitten in der Natur und beim Laufen stattfinden. Dabei wird die Achtsamkeit und das Zusammenspiel von natürlichen Ressourcen geschärft. Und natürlich wirken die Berge und das Wasser sehr inspirierend, was ein wichtiger Teil von Unternehmertum ist.

 

An wen richten sich die Angebote der Everding-Akademie?

Das Angebot unserer Akademie richtet sich an Menschen, welche sich berufen fühlen alternative Wirtschaftsmodelle einzuführen. Egal ob im eigenen Unternehmen oder bei der Gründung eines Unternehmens. Die für sich selbst oder ihr Unternehmen nach einem Wandeln suchen und diesen selbst, aktiv gestalten wollen.
Die Akademie ist im Bereich der Erwachsenenbildung tätig und auf eine berufsbegleitenden Aus- und Weiterbildung im Bereich Gemeinwohl Ökonomie und Sozial-Unternehmertum ausgerichtet.

 

Was erwartet die Studierenden an der Akademie?

Die Studierenden erwarten Module wie „Berufung erkennen und definieren“, in dem es darum geht Begabungen, Möglichkeiten und Entfaltungsprozesse zu entdecken und in konkrete Handlungsalternativen zu gießen.

Zudem auch „Evokatorische Führung“ – in dem es darum geht, als Führungskraft die Mitarbeitenden zu mehr Eigenverantwortung zu motivieren und die Selbstverwirklichung zu stärken.

Auch wirtschaftliche und juristische Aspekte wie: „Welche Rechtsformen und Netzwerke sind notwendig um mit Gemeinwohlbilanzen, Social Innovation und Business Ethics überzeugend umzugehen?“ Und Antworten und Beispiele auf die Fragestellung: „Welche Wirkungen haben diese Faktoren auf die Führungsansätze und die Unternehmenskultur?“

Je nach Lehrgangstyp wird es auch Praxiseinheiten geben, in denen man gemeinwohlökonomische Unternehmen und Initiativen der Region kennenlernt.

 

Mit welchen Skills und welchem Mindset werden die Studierenden die Akademie verlassen?

Unser klares Ziel ist es, dass alle Studierenden der Everding-Akademie nach dem Zertifikatslehrgang fundiertes Wissen um die Thematik Gemeinwohl-Ökonomie erlernt und erlebt haben. Am Ende der Weiterbildung sind sie in der Lage Gemeinwohlaspekte in ihr Team, ihre Abteilung und die Unternehmensprozesse zu etablieren. Sie besitzen die Skills Ideen entwickeln zu können die zur Lösung beitragen den Ansatz der Gemeinwohl Ökonomie in dem von ihnen gewünschten Umfeld umzusetzten. Menschen für diesen Weg zu begeistern und diesen aktiv zu begleiten.

 

Welches Unternehmen ist für Dich ein Vorreiter in der Gemeinwohl Ökonomie und warum?

Unternehmen und Unternehmer/innen, die für mich klarer Vorreiter sind der Gemeinwohl Ökonomie:

Sina Trinkwalder und ihre Firma, die Manomama GmbH: Eine ökosoziale Textilfirma, welche größten Wert auf Transparenz, Fairness, Nachhaltigkeit und den respektvollen Umgang mit Mensch und Umwelt legt – quasi eine ressourcenschonende und menschenfreundliche Textilmanufaktur.

Greensurance – Eine Versicherungsagentur – welche nachhaltig handelt, grün versichert und somit Zeichen setzt.

Nachhaltigkeitsbanken wie Sparda Bank München, Triodos Bank in Frankfurt und GLS Bank in Bochum – die den Gemeinwohlgedanken zur Grundlage machen und z.B. für jeden neuen Kunden einen Baum pflanzen oder regelmäßig eine Gemeinwohlbilanz veröffentlichen.

AutiCon GmbH – Ein IT Consultingunternehmen, welche Autisten als Bereicherung für Teams sieht.